Mensch: als Gattung ´Homo´ genannt, zeichnet sich vor allen Säugetieren durch aufrechten Gang, enorme Ausbildung des Gehirns, Sprache und Vernunft aus.

(Lexikoneintrag)

Maschine:[aus grch. mechane ´Werkzeug´]jede Verrichtung zur Übertragung von Kräften, die eine technisch nutzbare Arbeit leisten oder in andere Energieformen umsetzen.

(Lexikoneintrag)

Ausgangsüberlegung

Warum sollten wir uns mit dem Verhältnis von Mensch und Maschine beschäftigen? Bei einer Bibliographie der verfügbaren Buchtitel und neuen Medien zum Stichwort 'Maschine' fällt auf, daß die Mehrzahl sich mit Handhabungsproblemen und ­möglichkeiten beschäftigt. Dies betrifft sowohl die 'klassischen' Maschinen, als auch den Computer als elektronische und 'virtuelle' Maschine. Alles scheint somit in schönster Ordnung ­ Maschinen sind Instrumente oder Werkzeuge, wie schon der griechische Wortstamm 'mechanae' nahelegt.

Oder etwa doch nicht? Beim weiteren Vordringen in die Tiefen des Maschinen­Begriffs fällt auf, daß Maschinen als 'automatische' Geräte definiert werden. Maschinen sind also 'Selbstbeweger'. Darin ähneln sie dem Menschen, der sich auch von selbst bewegt, vor allem in seiner unwillkürlichen Atmung. Jener Lebensimpuls, von dem die Menschen früher glaubten er sei göttlichen Ursprungs, scheint sich in Rhythmizität und Selbstlauf der Automatik zu wiederholen. Diese Automaten, diese Maschinen sind jedoch von Menschen gemacht und doch in gewisser Weise selbständig. Sie faszinieren und irritieren zugleich. In ihnen scheint sich der Mythos des Pygmalion genauso zu verwirklichen wie die Utopie vom Paradies ohne Arbeit. Maschinen unterstützen den Menschen und machen ihn zugleich abhängig von selbsterzeugten Hilfsmitteln.

Diese Doppeldeutigkeit ist in unseren Tagen deutlicher denn je. Wir müssen nicht erst die These einer 'reflexiven Modernisierung' des Soziologen Ulrich Beck bemühen, um zu erkennen, daß die Menschen in einer 'sozio­technischen' Gesellschaft leben. Sie sind in körperlicher, aber auch in kognitiver Weise mit Maschinen verknüpft, die zunehmend in die Lage versetzt werden sich selbst zu reproduzieren. Sinn und Zweck von MaschinenAtem ist daher das künstlerische Spiel mit diesem mehrdeutigen Verhältnis von Mensch und Maschine.

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