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1. Reihe
ALBERT EINSTEIN: 1879 - 1955, der Nobelpreisträger von 1921 war bis 1939 bekennender Pazifist, als er sich gezwungen sah, einen Brief britischer Naturwissenschaftler an den US-Präsidenten Roosevelt mit zu unterzeichnen, in dem man vor der atomaren Aufrüstung Deutschlands warnte und den amerikanischen Staatschef indirekt dazu aufforderte, seinerseits die Entwicklung einer eigenen Atombombe in die Wege zu leiten, um den Deutschen zuvorzukommen. Einsten verzieh es sich zeitlebens nicht, seine Unterschrift unter diesen Brief gesetzt zu haben. "Wenn ich noch einmal auf die Welt komme, werde ich nicht Physiker, sondern Handwerker." (Einstein nach dem Zweiten Weltkrieg).
ADOLF HITLER: 1889 - 1945, erstaunlicherweise und vor allem glücklicherweise war der Diktator vom deutschen Atomprojekt nicht überzeugt, so daß er die mögliche Entwicklung einer deutschen Atombombe von Anfang an nicht förderte.
JOSEF STALIN: 1979 - 1953, nach den USA gab der sowjetische Diktator als näöchster die Zündung einer Atombombe bekannt, was den Westen, insbesondere die Vereinigten Staaten schockierte und das insetzende Wettrüsten des Kalten Krieges weiter verstärkte.
FRANKLIN D. ROOSEVELT: 1882 - 1945, der 1921 an der Kinderlähmung erkrankte amerikanische Präsident (1932 - 1945) kehrte trotz bleibender Lähmungserscheinungen Ende der 20er Jahre in die Politik zurück und befahl zu Beginn des Zweiten Weltkriegs den Bau einer Atombombe. Dazu wurde ein geheimes Forschungslabor unter dem Decknamen "Manhattan-Projekt" gegründet und in der Wüste von New Mexico bei Los Alamos eine gigantische Fabrik errichtet, in der unter militärischer Aufscht die erste Atombombe entwickelt, getestet und für den Abwurf über Hiroshima vorbereitet wurde.
2. Reihe
OTTO HAHN: 1979 - 1968, ursprünglich Chemiker ging Hahn 1904 zur Untersuchung der Radioaktivität über. Zusammen mit Friedrich Straßmann gelang ihm 1938 erstmals die Spaltung von Uranatomen, eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung der Atombombe. Anfang 1939 veröffentlichte er die Ergebnisse der Versuche. Es war jedoch seine langjährige Kollegin Lise Meitner, die diese Ergebnisse als Kernspaltung deutete und so auf deren Brisanz verwies. Nachdem Hahn von dem Abwurf der Bomben über Hiroshima und Nagasaki erfahren hatte, verfiel er in Depressionen und soll sich mit Selbstmordgedanken getragen haben.
EDWARD TELLER: * 15.01.1908, der in Deutschland tätige Physiker ungarischer Herkunft, mußte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in die USA emigrieren. Er war embebfalls am "Manhattan-Projekt" beteiligt und ein Kontrahent Oppenheimers. Statt einer Kernspaltung schlug er für die Realisation der Atombombe eine Kernverschmelzung vor. Teller gilt daher als "Vater der Wasserstoffbombe", die er in den 50er Jahren entwickelte. Edward Teller war gegen den Abwurf der Bombe über der Stadt Hiroshima, da er der Meinung war, die Zündung einer Atombombe in der Atmosphäre über der Bucht von Tokio sei ausreichend, konnte sich damit aber nicht durchsetzen."Ich habe keine Hoffnung, mein Gewissen zu reinigen. Die Dinge, an denen wir arbeiten, sind so grauenhaft, daß alles Protestieren oder Einmischen in die Politik unsere Seelen nicht retten wird. (...) Ich wäre nicht gegen meine Neigungen in diese Arbeit geraten. Deshalb glaube ich nicht, daß ich anfangen sollte zu protestieren." (Teller zum Versuch des Physikers Szilard, der ebenfalls am "Manhattan-Projekt" beteiligt war, sich über eine Petition an Präsident Truman zu wenden, um diesen dazu zu bewegen, die Japaner angesichts des beabsichtigten Atomschlags wenigstens vorzuwarnen).
GUSTAV KRUPP VON BOHLEN UND HALBACH: 1870 - 1950, seit 1931 Vorsitzender des Reichsverbabdes der Deutschen Industrie, stellte ab 1933 den Reichsverband und seine Unternehmungen als "Rüstungsschmiede" ganz in den Dienst des Dritten Reichs. Auf Krupps Initative ging die im Juni 1933 geschaffene "Adolf Hitler - Spende der deutschen Wirtschaft" zurück. das amerikanische Militärgericht in Nürnberg 1945 befand an seiner Stelle (er war bereits erkankt) seinen Sohn Alfred für schuldig.
JULIUS R. OPPENHEIMER: 1904 - 1967, "Vater der Atombombe". Der deutschstämmige Physikprofessor mit Schwerpunkt Atom- und Quantentheorie übernahm 1943 die wissenschaftliche Leitung des Forschungszentrums in Los Alamos, wo er zusammen mit führenden Wissenschaftlern die erste Atombombe entwickelte. Oppenheimer bezeichnete den Einsatz dieser Massenvernichtungswaffe als "rein politische Entscheidung" und lehnte jede persönliche Verantwortung für die Folgen ab. Nachdem er 1949 gegen den Bau der Wasserstoffbombe gestimmt hatte, wurde er 1954 wegen angeblicher kommunistischer Gesinnung Verhören unterzogen und seitdem von geheimen Projekten ausgeschlossen. Erst 1963 wurde er durch John F. Kennedy rehabilitiert.Der verantwortliche Testleiter des "Manhattan-Projekts", Kenneth Bainbridge, sagte nach der Zündung der ersten Atombombe in Los Alamos (16.07.45) zu Oppenheimer: "Jetzt sind wir alle Hurensöhne."
3. Reihe:
WERNER VON BRAUN: 1912 - 1977, begeisterte sich schon früh für den Weltraum und Raketen. Bei der Gründung der Heeresversuchsanstalt Peenemünde (1937) wurde er Technischer Direktor des Raketenwaffenprojekts. Er baute die V1 und danach die V2, die im Zweiten Weltkrieg auf England und Holland abgefeuert wurde und als "Wunderwaffe" galt. Bei Kriegsende brachten ihn die Amerikaner in die USA, um ihr eigenes Raketenprogramm zu forcieren. Seit 1955 war er amerikanischer Staatsbürger, Mitarbeiter der NASA und am Apollo-Programm für die Mondflüge beteiligt.
LESLIE GROVES: 1890 - 1970, Der General wurde zum militärischen Leiter des "Manhattan-Projekts" ernannt, hatte aber nicht nur mit dem wissenschaftlichen Leiter Oppenheimer Schwierigkeiten, sondern generell mit der Schar der Wissenschaftler in os Alamos, denen er mangelnde Disziplin vorwarf. Von ihm soll der Ausspruch stammen: "Wir haben die größte Sammlung von Eierköpfen zusammengebracht, die man je gesehen hat."
ENRICO FERMI: 1901 - 1954, der vielseitige Forscher auf den Gebieten der theoretischen und experimentellen Physik entwickelte im Rahmen des "Manhattan-Projekts" Möglichkeiten zur nuklearen Kettenreaktion und kam 1942 nach Illinois, um den ersten Kernreaktor zu bauen. Am 02.12.42 wurde der Reaktor in Betrieb gesetzt - diese erste kontrolliert ablaufende Kettenreaktion war die Voraussetzung für die Konstruktion der Atombombe.
PAUL TIBBETS: *1915, der Oberst der Air Force hatte seine Sondereinheit ein Jahr auf einen Geheimeinsatz vorbereitet, aber er und seine Männer erfuhren erst wenige Stunden vor dem Einsatz davon, daß es sich bei der Bombe, die sie abwerfen sollten, um eine Atombombe handelte. Tibbets, der stolze Pilot, taufte das Flugzeug, das "Little Boy" die erste Atombombe nach Hiroshima in Japan transportieren sollte, auf den Namen seiner Mutter "Enola Gay". Oberst Tibbets erhielt nach dem gelungenen Einsatz das "Distinguished Service Cross" - die höchste amerkanische Auszeichnung, die ohne Autorisierung durch den Kongreß vergeben werden kann. "Saubere Arbeit (clear cut). Erfolgreich in jeder Hinsicht. Sichtbare Wirkung stärker als in Alamogordo. An Bord alles normal. Fliegen jetzt zurück." (so lautete Tibbets Funkspruch nach dem Abwurf).
HARRY SPENCER TRUMAN: 1884 - 1972, der 33. amrikanische Präsident befahl den Abwurf der Atombombe auf die Stadt Hiroshima am 06.08.45, um Japan zur Kapitulation zu zwingen. Dies war jedoch ebenso überflüssig wie der Abwurf einer zweiten Bombe über Nagasaki drei Tage später. Die signalisierte Verhandlungsbereitschaft der Japaner war ignoriert worden. Die von 68 Wissenschaftlern unterzeichnete Petition Szilards (Edward Teller) erreichte den amerikanischen Präsidenten nie. "Was hier geschaffen wurde, stellt die größte Leistung der angewandten Wissenschaft in der Geschichte dar." (Truman zum "geglückten" Atombombenabwurf über Hiroshima).
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